In einer Welt, die zunehmend auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung fokussiert, finden sich Unternehmen an einem Wendepunkt. Die Nachfrage nach Transparenz, gesetzlicher Compliance und ethischen Standards steigt rapide. Gleichzeitig müssen sich Unternehmen mit Anforderungen wie dem Lieferkettengesetz und der Berichtspflicht der EU auseinandersetzen.
Im Hinblick auf das Lieferkettengesetz in Deutschland wurde die Mitarbeiter:innen Anzahl mit Wirkung zum 1. Januar 2024 auf mind. 1.000 gesenkt, sodass deutlich mehr Modeunternehmen berichtspflichtig wurden. Hier müssen Unternehmen die Risiken in ihren Lieferketten ermitteln, bewerten und priorisieren. Neben dem Schutz von Menschenrechten werden genauso die Präventions- und Abhilfemaßnahmen zum Schutz der Umwelt gefordert, sowie die regelmäßige Berichterstattung über das Lieferkettenmanagement. Selbst Unternehmen <1000 MA sei geraten, die Bedingungen des Gesetzes sukzessive einzuführen, um für Transparent und Menschenwürde zu sorgen.
Aus heutiger Sicht der Dinge ist davon auszugehen, dass die Europäische Union den Digitalen Produkt Pass für die FashionIndustrie in der 1. Jahreshälfte 2027 einführen wird; die Frage nach dem „ob“ ist nicht mehr relevant – nur das „wann“ ist offen. Die Anforderungen des DPP verdeutlichen, dass die Transparenz in der Lieferkette für jedes Produkt nachgewiesen erden muss und infolgedessen, kommen Modeunternehmen an der Implementierung von integrierten CSR- Lösungen nicht vorbei. Das bislang schon anspruchsvolle Datenvolumen wird sich deutlich steigern – profunde Analysen gehen davon aus, dass sich die Datenmenge multipliziert mit Faktor 6-8 steigern wird: Letztendlich gilt es mindestens zwei Streams zu managen
1) die Informationen am Produkt für den Konsumenten und
2) die Informationen am Produkt für die Wiederverwertung.
Die Zeiten, in denen soziale Verantwortung (CSR) als bloßer Zusatz gesehen wurde, sind vorbei. Heute versteht die Unternehmenswelt CSR als ein modernes betriebswirtschaftliches Konzept, das die Einbindung sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Aspekte in die Wertschöpfung fördert. CSR steht nicht mehr im Gegensatz zum Gewinn – es bringt echte Mehrwerte für Unternehmen, Kunden und Mitarbeitende.
Mit dem Ziel, Nachhaltigkeit und Effizienz in der Lieferkette zu steigern, wurde Corporate Social Responsibility als SoftwareLösung entwickelt und eingeführt, die weit über traditionelle Systeme hinausgeht und speziell darauf abzielt, Abläufe und Daten in der Lieferkette transparent darzustellen und Risiken bewertbar zu machen.
Eine leistungsfähige CSR-Software ist so konzipiert, um die Beziehungen und Daten der gesamten Lieferkette sichtbar zu machen. Partner legen ihre Profildaten an, informieren über ihre Fertigkeiten und teilen so detaillierte Informationen zu Produktionsstätten und möglichen Subunternehmern. Ein zentraler Mehrwert liegt in der Verwaltung von Zertifikation, der Ablaufkontrolle von Audits und der Unterstützung und Kontrolle, dass Produktionspartner an Verbesserungen arbeiten. Ein weiterer entscheidender Vorteil besteht dann darin, dass alle Daten, alle Prozesse, die gesamte Kommunikation in einer Umgebung ohne Medienbrüche abgewickelt werden.
Modeunternehmen beschaffen üblicherweise global und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der Nachhaltigkeit gelingt dann, wenn Partner sich aktiv beteiligen können – die Eingabe der relevanten Informationen durch die Lieferanten wird zu einer kollaborativen Lösung, die den Unternehmen erlaubt, wertvolle Ressourcen einzusparen und auf aktuelle Daten zugreifen zu können, ohne dass interne Arbeitskapazitäten übermäßig belastet werden.
Das Ergebnis: eine transparent Supply Chain für jedes Produkt und jeden Beschaffungsauftrag, in jeder Stufe – von den Rohstoffen bis zu den beteiligten Produktionspartnern. Dies schafft Vertrauen und die Voraussetzungen für den Digitalen Produkt Pass. Auch Lieferanten profitieren von dieser Funktion, da sie
nicht nur in der Lage sind, ihre Daten effizient zu erfassen, sondern auch jederzeit einen Überblick über die erfassten Informationen behalten können. Diese Transparenz fördert die Eigenverantwortung und ermöglicht es den Lieferanten, potenzielle Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und Verbesserungen eigenständig umzusetzen.
Es ist heute ohne Option, das Modeunternehmen zu jedem Zeitpunkt völlige Einsicht in nachhaltigkeits- und qualitätsrelevante Prozesse in der Lieferkette nehmen können – ein CSR-System steht exemplarisch als Frühwarnsystem für Zertifikate und Audits dar. Ein zeitgemäßes CSR-System informiert rechtzeitig über Zertifikate und Fristen, wodurch Unternehmen rechtzeitig reagieren können, bevor Probleme entstehen. Diese Funktion ist entscheidend, um zu jeder Zeit Compliance sicherzustellen und Risiken in der Lieferkette zu minimieren. Das CSR-System kann Korrekturmaßnahmen nachverfolgen, bis die Anforderungen erfüllt sind. Durch die klare Übersicht und das proaktive
Management von Zertifikaten wird der Verwaltungsaufwand erheblich reduziert und Risiken drastisch reduziert.
Ein optimiertes Corporate Social Responsibility System für digitales Prozess- und Workflowmanagement bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihre CSR-Ziele effizienter und transparenter zu erreichen. Die Optimierungen betreffen hauptsächlich die Automatisierung, Vereinheitlichung und Nachverfolgbarkeit von CSR-Prozessen. Diese Prozesse erfordern oft die Zusammenarbeit mehrerer Akteure innerhalb und außerhalb des Unternehmens. Durch automatisierte Workflows lassen sich Aufgaben effizient verteilen, und Verantwortlichkeiten können klar definiert und nachverfolgt werden. Digitale Workflows erfassen automatisch alle Schritte und erstellen ein lückenloses Protokoll der CSR-Aktivitäten.
Die schnelle Integration neuer Partner und die Bewertung bestehender Partner sind entscheidend für eine agile Lieferkette. Ein modernes CSR-System ermöglicht, dass Supply Chain-Partner über einen digitalen Onboarding-Prozess aufgenommen werden. Durch ein stufenbasiertes, vom Auftraggeber kontrolliertes Verfahren wird der Onboarding-Prozess schlank gehalten.
Gleichzeitig ermöglicht ein CSR-System die Bewertung und Gewichtung der Partner nach individuellen Kriterien, wie AuditPerformance und Einhaltung von Korrekturmaßnahmen. Der automatische Bewertungsprozess sorgt dafür, dass Auftraggeber objektiv entscheiden können, wer eine vertrauenswürdige Partnerschaft aufrechterhält.
In einer Welt, die von schnellem Wandel geprägt ist, brauchen Entscheidungsträger jederzeit Zugriff auf eindeutige und präzise Daten. Die Dashboards des CSR-Systems bieten eine Echtzeitübersicht über alle KPI-relevanten Daten und ermöglichen es, sofort auf Entwicklungen zu reagieren. So werden fundierte und zukunftssichere Entscheidungen getroffen, die zur langfristigen Nachhaltigkeit des Unternehmens beitragen. Entscheider:innen sollen jederzeit und überall Zugriff auf alle
notwendigen Informationen haben.
Nachhaltigkeit wird für Unternehmen immer mehr zum strategischen Vorteil. Kunden und Geschäftspartner legen zunehmend Wert auf Transparenz und ethisches Handeln. CSR hilft, Ressourcen verantwortungsbewusst einzusetzen, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und nachhaltige Produkte und Dienstleistungen anzubieten. Unternehmen gelingt es somit, sich eine zukunftssichere Basis zu schaffen und erhöhen gleichzeitig ihre Attraktivität für Konsumenten und Investoren.
Darüber hinaus werden Innovation gefördert, da Unternehmen dazu ermutigt werden, nachhaltige Lösungen und alternative Materialien oder Herstellungsprozesse zu entwickeln. Im Zuge des nachhaltigen Wandels eröffnen sich neue Märkte und Geschäftsfelder, die sich auf ökologische und soziale Werte stützen. Wer CSR konsequent und strategisch integriert, legt den Grundstein für ein zukunftsfähiges Unternehmen
Weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link:
https://www.fashion-council-germany.org/reports/status-deutscher-mode-2024